Reisen nach Äthiopien müssen nicht Städtereisen sein.
Die verschiedenen Bevölkerungsgruppen, die die ländliche Omo-Region im Südwesten des Landes besiedeln, bezaubern mit ihrer eindrucksvollen Kultur, ihren eigenen Sprachen und Ritualen. So auch das Volk der Hamar, das Hamar-Banna spricht und in der Nachbarschaft der Bashada und Banana lebt. Eine Äthiopien Reise ohne ein Besuch bei den Hamar ist eigentlich unvollständig.
Das Volk der Hamar lebt von seinen Herden
Wie die meisten pastoralen Gruppen in der Omo-Region von Äthiopien leben die Hamar von ihren Herden. Sie ernähren sich von Milch, Fleisch und Blut der Rinder und Ziegen, die Lebensgrundlage und Statussymbol sind. In der Regenzeit bauen sie Hirse und andere Nahrungsmittel auf dem Landbesitz des Stammes an, der auch Baustoffe und Feuerholz liefert. Diese Ressourcen dürfen frei für individuelle Zwecke genutzt werden.
In dieser Kultur sind die Frauen für die landwirtschaftlichen Tätigkeiten zuständig, die Männer betätigen sich als Hirten und frönen der Bienenhaltung. Honig gilt als wertvoller Gewinn bei Festen und Riten. Zu diesen Anlässen wird auch Bier gebraut. Anders als in anderen Regionen Äthiopiens wird beim Volk der Hamar kein Kaffee getrunken. Stattdessen bereiten die Menschen aus den Hülsen der Kaffeebohnen einen Aufguss zu, der Tee ähnelt. Bei einer morgendlichen Versammlung wird dieses Gebräu erst über die Anwesenden gespuckt, damit der Tag von Gesundheit und Glück geprägt ist.
Fremdartige Kultur sieht umstrittene Initiationsriten vor
Das Volk der Hamar hat feste Rollen,für Mann und Frau die sie erfüllen. Zum Mann-sein gehört, dass eine Kalaschnikow ihr Gefährte wird. Denn die Männer sind immer auch Krieger und Wachen. Das ist nicht religiös, sondern gesellschaftlich begründet. Die Hamar lassen sich keiner der Weltreligionen zuordnen. Sie glauben grundsätzlich an eine treibende Kraft, die sie barjo oder Kairo nennen und die über Gruppengesänge und -gespräche herbeigeführt wird. Die christliche Missionierung war bislang nicht erfolgreich, denn dieses Volk lebt in sozialen und kulturellen Kontexten, die sich mit dem christlichen Glauben nicht unbedingt vereinbaren lassen.
Die Hamar initiieren die jungen Männer im sogenannten Sprung über die Rinder. Häufig wird dieses Ritual insbesondere für Touristen gezeigt. Es wird von den Tänzen der weiblichen Verwandten des jungen Mannes eingeleitet und von bemalten Männern mit magischen Kräften begleitet. Den Höhepunkt des Rituals bildet folgender Brauch: Der junge Mann springt viermal nackt über eine Reihe von Rindern. Das soll ihn erwachsen und heiratsfähig machen. Die Frau wird von seiner Familie ausgesucht. Er darf dabei nicht herunterfallen. Wer den Sprung erfolgreich absolviert, darf die jungen Mädchen auspeitschen. Genau deshalb ist dieser Brauch umstritten – die bei dem nicht ganz ungefährlichen Ritus erworbenen Narben gelten allerdings als Trophäen. Sie werden zusammen mit Schmucknarben mit viel Stolz getragen. Erleben Sie das Volk der Hamar bei unserer 15 Tage Rundreise in den Norden und Süden Äthiopiens
Informationen über unsere Äthiopien Reisen erfahren Sie bei unseren Spezialisten für Äthiopien. Falls Sie nach Ihrer Äthiopien Reise noch einen Badeurlaub in Kenia planen helfen unsere Reiseberater gerne bei der Planung.