Die Geschichte Botswanas – vom langen Weg zur Unabhängigkeit und Demokratie
Interessante Informationen über die die Geschichte Botswanas. Erste Nachweise einer Besiedelung des dürren Landes um die Kalahari-Wüste sind bereits in der frühen Steinzeit zu finden. Rund um die Makgadikgadi-Salzpfannen – einer vegetationslosen Region des gleichnamigen Nationalparks – förderten archäologische Grabungen Relikte aus der prähistorischen Zeit zutage. Erst im Jahre 400 n. Chr. wurde der Grundstein zur Existenz Botswanas, wie es heute gekannt wird, gelegt. Der Name Botswana ist auf die Tswana zurückzuführen. Das Stammesvolk der Bantus stammt aus Zentralafrika und machte sich über den Fluss Sambesi auf den Weg in den Süden. Mit seiner frühzeitlichen Besiedelung prägt es die Geschichte Botswanas und wich erst, als sich mit dem Königreich von Butwa im 14. Jahrhundert die ethnischen Volksstämme der Shona und Bakalanga herausbildeten.
Die Geschichte Botswanas – Koloniale Auseinandersetzungen mit Europa
Den Beginn des 19. Jahrhunderts läuteten um 1830 kriegerische Auseinandersetzungen zwischen den Butwa-Dynastien und einer niederländischen Volksgruppe – den Buren – ein. Sie erstreckten sich von Südafrika über Swasiland bis zum Gebiet des heutigen Botswanas und hatten die Verteidigung des Reviers rund um die ertragreichen Edelsteinvorkommen zum Ziel. Obwohl auch die bereits verdrängten Tswana in die kriegerischen Kämpfe involviert waren, gelang es ihnen, die Elfenbein-Umschlagplätze Shoshong und Molepolole zu verteidigen. Auf Sechele, den Tswana-Fürsten (bis 1875 im Amt), folgte Khama III. – ein traditioneller Bamangwato-Herrscher mit Hang zum britischen Empire. Im Kampf gegen die feindlichen europäischen Gruppen gelang es ihm 1885, das damals noch Bechuanaland lautende Gebiet unter britisches Protektorat zu stellen. Damit einher ging die Deklaration von Ländereien als Kronland, welche die britische Krone im Gegenzug erhielt. Der Versuch Cecil John Rhodes, britischer Unternehmer und Südafrikas damaliger Premierminister, das unter Protektorat stehende Tswanaland zu annektieren, war infolge eines Putschversuches und Vertrauensverlustes der britischen Regierung zum Scheitern verurteilt. Zu verdanken ist das Misslingen des Annexionsversuches Khamas III. erfolgreicher Intervention in London.
Die Geschichte Botswanas – Erfolglose Bemühungen einer Angliederung des britischen Protektorats
Im Gegensatz zu den Stammesfürsten der Tswana war es das Bestreben der britischen Regierung, das Protektorat Tswanaland der südafrikanischen Union anzugliedern. 1910, in einer Zeit der wirtschaftlich großen Herausforderungen, gelang es den Tswana-Fürsten jedoch, das britische Volk auf ihrer Seite zu versammeln. Ein gelungener Coup, der einen Unionsanschluss unterband. Dennoch unterließ die damalige britische Regierung kaum etwas, um ihr Vorhaben voranzutreiben, und bediente sich dabei drastischer Schritte. Unzähligen Stammesangehörigen wurde keine andere Wahl gelassen, als sich für das britische Empire kriegerischen Auseinandersetzungen anzuschließen. Steigende Abgaben auf Nahrungsmittel wurden bald unbezahlbar und beschwörten Hungersnöte herauf.
Die Geschichte Botswanas – Exil und erste Präsidentschaft in der Geschichte Botswanas
Auf Khama III. folgte Sekgoma II. – ein Herrscher der Ethnie Bamangwato, der aufgrund von politischen Differenzen viele Jahre im Exil verbrachte und erst im Alter von 54 Jahren die Herrschaft des Bechuanalands übernehmen konnte. Sekgomas Regentschaft erbte sein Sohn Seretse Khama bei dessen Tod zwei Jahre später. Im Rahmen seiner Ausbildung im Balliol College der britischen Universität Oxford verliebte sich Seretse Khama 1947 in eine Engländerin und heiratete sie. Jedoch galt eine solche Hochzeit im kolonialen Afrika unter britischer Krone als verpönt. Da ihm infolgedessen eine Rückreise ins Protektorat nicht gestattet wurde, blieb auch Seretse Khama fortan im Exil und der Tswana-Stamm führungslos.
Die Geschichte Botswanas – Botswana erlangt die Unabhängigkeit
Der Kolonialverwaltung ist es zu verdanken, dass nach Khamas Exil-Rückkehr im Jahr 1956 der Grundstein zur Unabhängigkeit des Landes gelegt werden konnte. 1965 durfte erstmals frei gewählt werden. Mit 80 Prozent holte Seretse Khama die Mehrheit und wurde zum ersten Präsidenten Botswanas – fortan eine demokratische Republik – ernannt. Dank seiner ruhigen und überlegten Art und seinen durchdachten Lösungen gelang es ihm, die wirtschaftlichen und außenpolitischen Herausforderungen zu meistern. In der Geschichte Botswanas – einem Land, das für seine demokratischen Erfolge sehr angesehen ist – gelten die Errungenschaften Seretse Khamas als entscheidende Meilensteine.