Die höchsten Dünen der Welt, die zerklüfteten Naukluft-Berge, die unwirtliche Westküste und endlose Karstebenen – Eindrucksvoller als in Afrikas größtem Naturschutzgebiet Namib-Naukluft-Park zeigt sich in ganz Namibia die Landschaft selten.
Das heutige Gebiet des Namib-Naukluft-Nationalparks wurde am 01. August 1979 zum Schutzgebiet erklärt und gliedert sich in vier einzelne Regionen: die Namib im Norden, die Naukluft-Berge im Osten, das Sossusvlei südlich des Kuiseb und Sandwich Harbour im Westen. Der heutige Park entstand durch die Zusammenlegung unterschiedlicher Schutzgebiete; Bereits 1907 wurde die Namib-Wüste zum „Naturschutzgebiet Nr. 3“ erklärt, 1941 kamen Sandwich Harbour und dessen nächste Umgebung hinzu, 1956 schließlich entstand mit den Gebieten des Kuiseb-Canyon, des Flusstal Swakop und der Welwitschia-Ebene der „Namib Desert Park“.1966 wurde zum Schutze der Hartmann-Bergzebras der Naukluft-Zebra-Park auf dem Areal der Naukluft-Farm angelegt und 1970 in Richtung Westen erweitert. Zusammen mit Teilen des Diamantensperrgebiets Nr. 2 wurde am 01. August 1979 gelang die Verbindung des Namib-Wüstenareal mit dem Naukluftgebirge auf einer Fläche von über 23.000 km² gegründet. Seitdem wird das Naturschutzgebiet Namib Naukluft Park genannt. Durch die Erweiterung um das ganze Areal des Diamantensperrgebiets Nr. 2 im Jahr 1986 und Teilen des Diamantensperrgebiets Nr. 1 wurde seine heutige Größe von 49.768 km² erreicht. Gerne will man den Park sogar noch bis hin zur südafrikanischen Grenze erweitern, wenn die letzten Diamanten gefördert sind.
Der Namib-Naukluft Park ist mit knapp 50.000 km² Wüstenfläche der größte in Afrika und der größte Nationalpark weltweit. Er erstreckt sich im Norden bis zur Skelettküste und im Süden bis zum Diamantensperrgebiet. Im Osten wird der Park durch das private Namib Rand Nature Reserve Schutzgebiet begrenzt.
Die Namib, zwischen Swakop und Kuiseb gelegen, zieht sich über 2.500 km entlang des Atlantik von Angola über Namibia bis nach Südafrika und ist die älteste Wüste der Welt. Der orangefarbene Sand ist ein deutliches Zeichen für das Alter der Wüste; über Millionen von Jahren sind die im Sand enthaltenen Eisenionen zu Eisenoxid oxidiert und haben ihm so seine charakteristische Färbung gegeben. Bis zu 300 Meter türmen sich die Sanddünen auf, die durch den beständigen Süd-West-Wind immer neue Formationen annehmen und ins Landesinnere verweht werden. An der Küste gehen die Dünen direkt in Lagunen und das Marschland über. Hier haben sich viele verschiedene Vogelarten niedergelassen. Die klimatischen Bedingungen mit bis zu 48 °C und nahezu keine Niederschläge machen die Gegend mehr als unwirtlich. Nur zwischen Februar und März fällt hier Regen, die Niederschlagsmenge liegt bei ca. 63 Millimetern pro Jahr. Ansonsten kommt die lebensnotwendige Feuchtigkeit durch Nebel vom Atlantik her. Nördlich des Kuiseb bietet sich ein fundamental anderes Naturspektakel; eine graue Schotterwüste zieht sich durchs Land. Hier wächst vereinzelt die berühmte Wüstenpflanze Welwitschia. Das Sossusvlei und der Sesriem Canyon liegen in der so genannten Dünen- oder Zentralnamib, die Sandlandschaft erstreckt sich über eine Länge von 300 und eine Breite von ca. 140 Kilometern.
Im Gegensatz zur Nambi regnet es in den Naukluftbergen mit bis zu 1.965 Meter hohen Bergspitzen recht viel, wodurch die Vegetation das ganze Jahr über üppig gedeiht. Das Gebirge besteht aus porösem Dolomitgestein und ist von dank der tiefen Canyons bei Wanderern sehr beliebt. Am Grund der der Naukluftberge ist eine wasserundurchlässige Schicht (ähnlich wie bei dem Waterberg), wodurch Quellen entstanden sind.