Die Bevölkerung in Namibia
Nach der Mongolei ist Namibia das am dünnste besiedelte eigenständige Land der Welt. Im Staatsgebiet leben etwas über 2,1 Millionen Menschen. Auf einer Landesfläche von 824.116 km² wohnen pro Quadratkilometer nur 2,56 Menschen. Zum Vergleich: In Deutschland beträgt die Bevölkerungsdichte 228 Personen/km². Der Großteil der Namibier verteilt sich auf den Landesnorden (v.a. die Provinzen Oshikoto, Ohangwena, Oshana und Omusati) sowie die größeren Städte, allen voran auf die Hauptstadt Windhoek (ca. 300.000 Einwohner).
Große Flächen des Südens (Karas-Region) und Westens (Namib-Wüste) -mit Ausnahme der Küstenstädte wie Swakopmund – sind nahezu menschenleer. Deutlich mehr als die Hälfte der Bevölkerung bewohnt ländliche Gebiete. Vor allem in den vergangenen Jahrzehnten verzeichnete das Land einen deutlichen Bevölkerungsanstieg. Derzeit liegt die Wachstumsrate wieder bei etwa 0,5 Prozent. Eine namibische Frau bringt im Durchschnitt 2,2 Kinder zu Welt.
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Die Amtssprache in Namibia ist Englisch, aber weitere Sprachen wie Afrikaans (häufig Zweitsprache) und Oshivambo (gesprochen von der Hälfte aller Namibier) sind weit verbreitet. Als gängige Geschäftssprache hat sich das Deutsche erhalten, das zwischen 1884 und 1915 in der Kolonie Deutsch-Südwestafrika die offizielle Amtssprache darstellte. Nach dem Ende von Kolonialherrschaft und darauf folgender Apartheid wurde Englisch als neutrale Sprache zur offiziellen Amtssprache bestimmt und andere Sprachen gleichberechtigt in den Status von sog. “Nationalsprachen” erhoben. Aufgrund der Vielfalt der ansässigen Volksstämme werden darüber hinaus verschiedene Bantu- und Khoisan-Sprachen sowie mehrere dutzend Dialekte gesprochen. Die große Diversität der hiesigen Bevölkerung geht auf Völkerwanderungen im südlichen Afrika in der Zeit vom 16. bis zum 18. Jahrhundert zurück.
Die Mehrzahl der Namibier bekennt sich zum Christentum (87%), was auf die Missionierung während der Kolonialzeit zurückzuführen ist. Nur eine sehr kleine Minderheit sind Muslime oder Juden. Verbreiteter hingegen sind verschiedene Naturreligionen der unterschiedlichen Volksstämme Namibias (ca. 13%).
Ein gravierendes Gesundheitsproblem ist nach wie vor die Verbreitung von AIDS in der Bevölkerung. Auch wenn die Rate der HIV-Infizierten seit Beginn der 2000er von 20% auf etwa 11% abgenommen hat, wirkt sich die Krankheit deutlich negativ auf die Lebenserwartung insgesamt aus (ca. 50 Jahre). Unter den afrikanischen Ländern verfügt Namibia jedoch noch über ein überdurchschnittliches Arzt-Einwohner-Verhältnis (37 Mediziner pro 100.000 Einwohner) sowie eine gute medizinische Infrastruktur.