Tag 8 – Von Antsirabe nach Miandrivazo: Reisetag durchs zentrale Hochland
Heute geht’s weiter Richtung Westen. Unsere Etappe führt uns von Antsirabe nach Miandrivazo, dem Ausgangspunkt für Touren ins trockene westliche Tiefland Madagaskars. Es ist ein klassischer Reisetag, aber mit vielen spannenden Eindrücken unterwegs.


Route & Fahrzeit
Start: Antsirabe
Ziel: Miandrivazo
Distanz: ca. 220 km
Fahrzeit: etwa 5–6 Stunden (inkl. Pausen)
Die Straße ist asphaltiert, aber teilweise kurvig. Unterwegs durchqueren wir ländliche Gegenden mit vielen Reisterrassen und kleinen Dörfern.
Reisfelder & ländlicher Alltag
Ein prägendes Bild heute: Reisfelder, soweit das Auge reicht.
Auffällig ist, dass hier nicht große Plantagen dominieren, sondern viele kleine Parzellen, die verschiedenen Familien gehören.
Spannend zu beobachten:
Alles wird von Hand gemacht – vom Pflügen bis zur Ernte
Maschinen? Kaum. Nur einfache Werkzeuge, Tiere und viel Handarbeit
Immer wieder sehen wir Menschen beim Pflanzen, Hacken oder Bündeln
Einkauf & Picknick
Noch in Antsirabe haben wir ein paar frische Snacks und Getränke für unterwegs gekauft – Wasser, Bananen, Kekse, etwas Obst.
Mittags halten wir an einem schönen Platz mit Aussicht und machen ein kleines Picknick am Straßenrand – einfach, aber mit toller Aussicht auf das weite, grüne Hochland.


Ankunft in Miandrivazo: Hotel Princesse Tsiribihina
Am Nachmittag erreichen wir Miandrivazo, eine einfache Kleinstadt in der Ebene. Unsere Unterkunft für die Nacht ist das Hotel Princesse Tsiribihina.
Was uns erwartet:
Ruhige Lage, einfacher Komfort
Eigenes Restaurant (Abendessen möglich)
Gartenbereich & Veranda
WLAN ist teilweise verfügbar
Die Unterkunft ist funktional – ideal für eine Nacht zur Durchreise, bevor es morgen richtig abenteuerlich wird.

Tag 9 – Von Miandrivazo nach Kirindy: Baobab Allee & Fossa-Suche bei Nacht
Heute geht’s raus aus dem zentralen Hochland – rein ins trockene Buschland West-Madagaskars. Unser Ziel: das Kirindy Private Reserve, bekannt für nachtaktive Tiere, seltene Lemuren und Madagaskars Top-Räuber – das Fossa.
Unsere Route
Start: Miandrivazo
Ziel: Kirindy Private Reserve
Fahrzeit: ca. 6–7 Stunden
Highlights unterwegs:
Fahrt durch Savannenlandschaft
Erster Stopp an der berühmten Baobab Allee
Ankunft mitten im Trockenwald von Kirindy


Zwischenstopp: Baobab Allee
Schon vor Morondava machen wir einen Abstecher zur legendären Baobab-Allee – einer der ikonischsten Orte Madagaskars.
Hier säumen riesige, uralte Affenbrotbäume (Adansonia grandidieri) eine staubige Piste. Die Bäume sind teils über 30 Meter hoch und über 800 Jahre alt.
Beste Zeit für Fotos: Später Nachmittag oder Abend – wir sind diesmal früher dran, aber trotzdem ist der Anblick beeindruckend.
Ankunft in Kirindy
Die letzten Kilometer zur Lodge im Kirindy Private Reserve sind holprig – Piste, Staub und Schlaglöcher, aber machbar.
Unsere Lodge liegt direkt am Eingang des Schutzgebiets. Einfach, aber in guter Lage für Nacht- und Morgentouren.
Das Fossa – Madagaskars größtes Raubtier
Am Abend starten wir eine geführte Nachtwanderung. Ziel: mit Glück ein Fossa entdecken.
Das fossaartige Tier sieht aus wie eine Mischung aus Katze und Marder, gehört aber zur Familie der Mangusten. Es jagt Lemuren, Reptilien und Vögel – und ist extrem scheu.
💡 Fun Fact: Das Fossa ist endemisch in Madagaskar und weltweit nur schwer zu sehen. Kirindy zählt zu den wenigen Orten mit regelmäßigen Sichtungen.
Night Hike im Kirindy Private Reserve
Start: ca. 18:30 Uhr
Dauer: ca. 1,5 Stunden
Guide: Pflicht – lokal organisiert
Beobachtungen:
Fossa (mit Glück)
nachtaktive Lemurenarten
Tenrek (madagassischer Igel)
Chamäleons, Insekten, Geckos
Preise für die Nachtwanderung (Stand 2025):
Leistung | Preis pro Person |
---|---|
Eintritt Kirindy (tagsüber, inkl. Nacht) | ca. 25.000 Ar (~5 €) |
Guide (geteilt) | ca. 40.000 Ar (~8 €) |
(Private Führungen sind nach Absprache möglich, oft gegen Aufpreis.)


Tag 10 – Frühwanderung in Kirindy & Fahrt ins Tsingy-Gebiet
Der Tag beginnt früh – mit einer geführten Wanderung im Kirindy Private Reserve, bevor die große Hitze einsetzt. Danach steht eine der anstrengendsten Etappen der Reise an: die Fahrt Richtung Bekopaka, Ausgangspunkt für den Besuch der Tsingy de Bemaraha.
Morgenwanderung im Kirindy Private Reserve
Start: 07:30 Uhr
Dauer: ca. 1,5 bis 2 Stunden
Wetter: sonnig, aber noch angenehm kühl
Unser erfahrener Guide führt uns auf verschlungenen Pfaden durch den trockenen Wald. Kirindy ist besonders bekannt für:
Verhaltensaktive Lemurenarten wie:
Verreaux-Sifaka (weiß, springt auf zwei Beinen durch den Wald)
Brauner Lemur
Zahlreiche Vögel, Geckos, Chamäleons
Eventuell nochmal: Fossa
Interessante Pflanzen, z. B. Flaschenbäume & Baobab-Jungpflanzen
Preise für die morgendliche Tour (Stand 2025):
Leistung | Preis pro Person |
---|---|
Eintritt (inkl. Tagespass) | ca. 25.000 Ar (~5 €) |
Guide (geteilt) | ca. 40.000 Ar (~8 €) |
Privatführung möglich | ca. 60.000 Ar (~12 €) |
Weiterfahrt nach Bekopaka
Nach dem Frühstück geht es los – eine abenteuerliche, teils sehr holprige Fahrt liegt vor uns. Die Piste ist besonders nach Regen anspruchsvoll, teils mit tiefem Sand, Schlaglöchern und zwei Flussüberquerungen auf kleinen Fähren (Pirogen mit Plattformen).
Route:
Kirindy → Belo-sur-Tsiribihina → Bekopaka
Dauer: ca. 8–9 Stunden (je nach Bedingungen)
Strecke: rund 160 km
Highlight unterwegs:
Fahrt durch Dörfer
spannende Flussüberfahrten mit Holzplattform-Fähren
Ausblicke auf Savannen und Flusslandschaften
Ankunft: Olympe de Bemaraha
Gegen Abend erreichen wir erschöpft aber glücklich Bekopaka. Unsere Unterkunft ist die Olympe de Bemaraha Lodge, ruhig gelegen mit tollem Blick ins Tal.
Was euch erwartet:
Pool mit Panorama
Bungalows mit eigener Terrasse
Restaurant mit lokaler und internationaler Küche
WLAN in Lobbybereich, je nach Wetter


Am Morgen unternehmen wir eine geführte Pirogenfahrt auf dem Manambolo, der sich durch steile Felsen und kleine Höhlen windet.
Start: ca. 07:30 Uhr
Dauer: ca. 1 Stunde
Was wir sehen:
Steil aufragende Kalksteinwände
Tropfsteinhöhlen (kurze Stopps & Erklärungen)
historische Grabstätten der Vazimba (Ureinwohner Madagaskars)
manchmal Fledermäuse oder Reiher
Preise für die Bootstour (2025):
Leistung | Preis pro Person |
---|---|
Pirogenfahrt inkl. Guide | ca. 40.000–50.000 Ar (~8–10 €) |
Wanderung: Kleine Tsingy
Am Nachmittag geht es weiter zu den Kleinen Tsingy, direkt bei Bekopaka.
Diese bizarren Kalkformationen erinnern an versteinerte Nadellandschaften – durch Erosion über Millionen Jahre aus dem Meeresboden geformt.
Start: ca. 15:00 Uhr
Dauer: ca. 2–2,5 Stunden
Anforderung: mäßig – mit Kletterpassagen, Hängebrücken und fantastischen Ausblicken
🦴 Geologische Besonderheit:
Entstanden durch Auswaschung von Kalkstein
Tsingy = „wo man nicht barfuß gehen kann“ (aus dem Malagasy)
Preise für die Kleine Tsingy-Tour (2025):
Leistung | Preis pro Person |
---|---|
Eintritt Nationalpark | ca. 65.000 Ar (~13 €) |
Guide (obligatorisch) | ca. 50.000–80.000 Ar (~10–16 €) |
Preis hängt davon ab, ob man privat oder in Gruppe geführt wird.
Was man sehen kann:
Trockenwald mit Baobabs und endemischer Flora
Sifakas und braune Lemuren (mit etwas Glück)
viele Echsen, Vögel, Schmetterlinge
atemberaubende Felsformationen & Schluchten
Zurück in der Olympe de Bemaraha Lodge
Nach dem intensiven Tag genießen wir das Abendessen in der Lodge und lassen die Eindrücke bei Sonnenuntergang mit Blick ins Tal sacken.


Tag 12 – Tsingy bis Küste: Baobab Allee bei Sonnenuntergang & Ankunft in Morondava
Nach den abenteuerlichen Tagen im Tsingy-Gebiet treten wir heute die lange, aber eindrucksvolle Rückfahrt an – mit einem ganz besonderen Finale: dem Sonnenuntergang an der Baobab Allee, einem der berühmtesten Fotospots Madagaskars. Anschließend übernachten wir in Morondava, direkt am Meer.
Unsere Route
Start: Bekopaka (Tsingy de Bemaraha)
Ziel: Morondava
Fahrzeit: ca. 9–10 Stunden
Hauptetappen:
Fähre über den Tsiribihina bei Belo
Piste durch Buschland und kleine Dörfer
Fotostopp an der Baobab-Allee
Die Strecke ist erneut anspruchsvoll – viel Staub, Rüttelpiste, Hitze. Trotzdem gehört sie zu den spektakulärsten Fahrten der Reise.
Was ist ein Baobab überhaupt?
Der Baobab, auch „Affenbrotbaum“, ist eine der bekanntesten Pflanzen Madagaskars.
Typisch sind:
Sein dicker Stamm (Wasserspeicher)
Wenige, kurze Äste oben – sieht aus wie ein „umgedrehter Baum“
Bis zu 30 m hoch, mehrere hundert Jahre alt
Lebensraum für Vögel, Insekten & Fledermäuse
Baobab-Allee am Abend – ein Highlight der Reise
Am späten Nachmittag erreichen wir die Allee der Baobabs – jetzt im perfekten Licht für Fotos. Die Sonne taucht die gewaltigen Silhouetten in ein orangerotes Leuchten.
Tipp: Unbedingt rechtzeitig da sein, um den Farbwechsel zu erleben – von goldgelb bis tiefrot.
Ankunft in Morondava – Chez Maggie
Nach einem langen Tag erreichen wir Morondava, eine entspannte Küstenstadt.
Unsere Unterkunft: Chez Maggie – direkt am Strand gelegen, mit charmanten Bungalows und Meerblick.
Zur Lodge:
Strandlage mit Pool 🏖️
Restaurant mit Fischgerichten & Pizza
Freundliches Team, WLAN in Lobby
Endlich wieder Meeresluft und eine warme Dusche – willkommen an der Westküste!


Tag 13 – Entspannung in Morondava: Strand, Meer & Durchatmen
Nach vielen Fahrtagen, Wanderungen und Abenteuern lassen wir es heute ruhig angehen. Wir bleiben den ganzen Tag in Morondava und genießen einfach den Strand, das Meer und die Atmosphäre der Westküste Madagaskars.
Was wir heute gemacht haben:
Ausschlafen & gemütlich frühstücken ☕
Spaziergang am endlosen Sandstrand von Morondava
Baden im warmen Kanal von Mosambik (Achtung: je nach Strömung & Wellenlage nur an sicheren Stellen!)
Mittagessen in der Unterkunft oder einer der kleinen Strandbars
Am Pool oder in der Hängematte entspannen
Lesen, sortieren von Fotos oder einfach nur aufs Meer schauen
Nach so vielen aktiven Tagen war das eine willkommene Pause – bevor es bald weiter ins südliche Hochland geht.
Chez Maggie – unsere Strandlodge
Die Unterkunft liegt direkt am Meer und ist perfekt für so einen entspannten Tag:
Geräumige Bungalows mit Ventilator
Pool mit Blick auf den Strand
Kleines, aber gutes Restaurant mit Meeresfrüchten, Currys & Pizza
WLAN im Restaurantbereich


Tag 14 – Von Morondava zurück nach Antsirabe: Zurück ins Hochland
Nach zwei entspannten Nächten an der Küste geht es heute wieder Richtung Osten – zurück nach Antsirabe. Ein Fahrtag mit vielen Kilometern, aber auch mit schönen Eindrücken unterwegs.
Unsere Route
Start: Morondava
Ziel: Antsirabe
Distanz: ca. 480 km
Fahrzeit: 9–10 Stunden (inkl. Pausen)
Straßenzustand: gute Asphaltstraße, aber viele Kurven und langsamer Verkehr durch Dörfer
Was wir unterwegs sehen
Trockene Ebenen im Westen
Langsam wieder ansteigendes Gelände mit Hügeln, Feldern und Flüssen
Dörfer mit roten Lehmhäusern
Reisterrassen und Felder auf dem Weg zurück ins Hochland
Immer wieder bieten sich Blicke auf kleine Märkte, Ziehbrunnen und Kinder am Straßenrand, die neugierig winken.
Ankunft in Antsirabe: Hotel Couleur Café
Am frühen Abend erreichen wir Antsirabe, wo wir schon zu Beginn unserer Reise waren.
Unsere Unterkunft: das charmante Hotel Couleur Café – zentral gelegen, ruhig, mit Garten.
Zur Unterkunft:
Individuell gestaltete Bungalows
Warme Dusche & gutes Bett
Restaurant mit madagassischer und französischer Küche
WLAN vorhanden
Nach dem langen Fahrtag ist ein gutes Abendessen und eine heiße Dusche genau das Richtige.


Fazit – Woche 2 unserer Madagaskar Westtour
Die zweite Woche unserer Madagaskar Reise war ein echtes Abenteuer – geprägt von staubigen Pisten, bizarren Landschaften und unvergesslichen Momenten.
Unser Reisebericht Madagaskars Westen zeigt, wie abwechslungsreich und ursprünglich diese Region ist: trocken, wild, intensiv – und voller Kontraste.
Unsere Highlights der Woche:
Die sagenhafte Baobab-Allee bei Sonnenuntergang
Begegnungen mit Lemuren & dem Fossa im Kirindy-Reservat
Eine Bootstour durch die Schluchten des Manambolo-Flusses
Die spektakulären Felsformationen der Tsingy de Bemaraha
Und ein wohlverdienter Strandtag in Morondava 🏖️
Hinweis für Selbstfahrer oder Planer:
Die Etappen in dieser Region sind lang und fordernd – oft 6–9 Stunden Fahrt, davon viele Kilometer auf nicht befestigten Pisten.
Wer diese Westtour durch Madagaskar plant, sollte dafür ausreichend Zeit, ein gutes Fahrzeug und Flexibilität mitbringen.
Reisetipps zum Nachlesen:
Beste Reisezeit für Madagaskar
Reiseinfos für Madagaskar im Überblick
Wie geht’s weiter?
In Woche 3 erwartet uns wieder eine ganz andere Welt:
Die feuchten Wälder und heißen Quellen des Ranomafana Nationalparks,
das farbenfrohe Hochland um Ambalavao,
spannende Tierbeobachtungen,
und später der Beginn der spektakulären Landschaften des Isalo-Gebirges.
Unser Reisebericht Madagaskars Westen endet hier – doch das nächste Kapitel beginnt direkt.