Beim Sandboarding mit über 70 km/h die Düne runter
Wir fahren zunächst landeinwärts und biegen nach ca. 5 km Richtung Süden in die geschützte Region der Sanddünen ab. Nur an ausgewiesenen Stellen ist es Tour-Operators erlaubt, die Dünen zu betreten oder zu befahren. Nach Jahrzehnten uneingeschränktem Tourismus hat man auch in Namibia erkannt, wie wichtig es ist, diese besondere Natur zu schützen. Jeder Fußabdruck im Sand, jede Fahrspur eines Autos, Motrorades oder Quads ist auch nach Jahren noch zu sehen und beeinträchtigt die empfindliche Fauna und Flora dieser Wüste nachhaltig. Das haben wir bei Tommy Collard gelernt…
Die Betreuer helfen uns bei der Auswahl der Schuhe, Helme und Boards. Linker Fuß vorne oder rechter? Breite Schrittstellung oder schmal. Winkel des Fußes zum Brett oder mehr in Fahrtrichtung? Alles wird besprochen und schnell angepasst. Dann beginnt der anstrengende Teil: Mangels Lift (!) muss in den schweren Schuhen das Board auf die Düne raufgetragen werden. Jetzt wird einem klar, warum früher zu Zeiten fehlender Skilifte so wenig Menschen den Zugang zum Skifahren fanden: Das ist saumäßig anstrengend, vor allem weil man an den steilen Stellen mit jedem großen Schritt im weichen Sand nach oben wieder einen Halben nach unten rutscht. Die Menge an Sand in den Schuhen wächst schnell und man hat das Gefühl, man bleibt gleich in der Düne stecken…
Die Instruktoren teilen uns in mehrere Teams ein, je nach Vorkenntnissen. Die „Beginner“ lernen schnell, wie man sich das Brett anschnallt, wie man sich im Sand bewegt und durch Gewichtsverlagerung das Brett in Fahrt versetzt. Da der Sand ziemlich stark bremst und kein Gleiten wie auf Schnee oder Eis entstehen kann, muss mit einer ordentlichen Portion Polierwachs auf dem Board nachgeholfen werden. Als alles klar ist, machen sich die ersten wacheligen Kandidaten auf die erste Abfahrt. Noch etwas langsam und von häufigeren Stops auf den Knien unterbrochen, gewinnt man aber schnell Übung und Vertrauen. Wenn nur nicht immer wieder die anstrengenden Aufstiege zwischen den Abfahrten wären. Die „profis“ suchen gleich den Weg zur Sprungschanze: mit ca. 5 Metern Anlauf erlaubt sie schöne Sprünge und mehr oder weniger weiche Landungen im feinen Sand – und spektakuläre Fotos und Videos.
Nach drei oder vier „lay-down“-Abfahrten kann man jetzt noch mal die finale „stand-up“-Abfahrt machen und dann Richtung VW-Bus zurückpilgern, denn dort warten kalte Getränke und leckere Sandwiches auf die Teilnehmer
Natürlich darf das obligatorische Gruppenfoto zum Abschluss nicht fehlen und es werden vom mitgereisten Fotografen noch die letzten Video-Sequenzen gedreht, die jeder Teilnehmer am Abend in Form einer CD-ROM im Büro des Veranstalters abholen kann. Darauf finden sich gut 30 Minuten Videomaterial des Tages mit vielen Animationen und extrem guter Musik. Schöne Erinnerung.
Sehr viel Spaß und ganz tolle Eindrücke nehmen wir vom Tag mit. Coole Leute, gute Organisation und perfekte Betreuung trotz einer recht großen Gruppe. Wir freuen uns, dass wir dieses „Kontrast-Programm“ zum restlichen Naturerlebnis Namibia während unseres Urlaubes mit African Dreamtravel ausprobiert haben. Hat Suchtcharakter!